Glockenturm
Lage: | Nordosten, innere Ringmauer |
Geschosse: | Glockenstube |
Dachform: | Pyramidenstumpf mit quaderförmigem Aufsatz und Pyramide |
Eingang: | Südseite |
Aufgang: | Im Inneren über Holztreppen |
Der Glockenturm steht im Nordosten der Kirche, in dem nachträglich erweiterten Teil des inneren Berings. Der Turm wurde komplett aus Holz (Holzgerüst und Holzverkleidung) gebaut und ist mit Schindeln gedeckt. Die Schindeln sowie die Holzverkleidung bestehen aus Nadelhölzern. Die Holzbauweise lässt den Glockenklang besser zur Geltung kommen.
Die Glockenstube hat einen leicht vorgekragten Wehrgang. Dieser wurde den Wehrgängen der anderen Türme nachempfunden, sodass der Glockenturm sich harmonisch ins Gesamtbild einfügt.
Im Turm existiert lediglich eine Ebene auf Höhe des Wehrgangs. Im restlichen Turminneren befindet sich eine komplexe und komplizierte Tragekonstruktion aus Eichenbalken, welche in allen Richtungen - vertikal, horizontal und diagonal - anzutreffen sind und dafür sorgen, dass insbesondere die Kräfte, die aus den Schwingungen des Glockenläutens resultieren, abgefangen werden.
Das Pyramidendach ist in seiner Form dem des Stundenturms ähnlich (Pyramidenstumpf, Dachaufsatz, darüber ein kleines Pyramidendach als Abschluss).
Ein Birthälmer Tischler baute den Turm im 18. Jahrhundert. An seiner Stelle soll ursprünglich ein gemauerter Wehrturm gestanden haben, welcher so stark baufällig gewesen sein soll, dass er abgetragen werden musste.
In den 1820er Jahren wurden Konsolidierungsarbeiten (zur Behebung der Erdbebenschäden) vom Zimmermann Martin Höck durchgeführt.
Im Glockenturm hängen folgende Glocken:
Glocke | Entstehungszeit | Glockenhöhe | Position der Glocke |
---|---|---|---|
Große Glocke | 13./14. Jahrhundert | unbekannt | Glockenstube |
Mittlere Glocke | 13./14. Jahrhundert | 60 cm | Glockenstube |
Totenglocke (Kleine Glocke) |
1439 (Johannes aus Schäßburg) |
48 cm | Dachstuhl |
Vesperglocke | 15. Jahrhundert | unbekannt | Dachstuhl |
Zwei weitere Glocken, die sogenannte Armsünderglocke und das Schulglöckchen, mussten während des Ersten Weltkrieges, im Jahr 1917, zu Kriegszwecken abgegeben werden.